Eine schriftliche Befragung von mehr als 1050 unserer Kursteilnehmer hat ergeben, dass fast alle Golfer einen Wunsch haben, der in ihrer Prioritätenliste ganz oben steht:
die Qualität des Ball-Impacts so zu verbessern, dass die Bälle öfters auf dem Fairway und Grün landen.
Dieser Wunsch bedeutet, dass ein Ball-Schlägerblatt-Winkel von 90 Grad, mit einer Toleranz von +/- 2,5 Grad bei offenem oder geschlossenem Schlägerblatt, umgesetzt werden müsste.
Die Frage, die sich hieraus stellt, ist: „Wie sieht der biomechanische Bewegungsablauf aus, um dieses Ziel zu erreichen?“
Ich darf noch eines vorausschicken: Die Gesetze der Golf-Biomechanik haben nur in den allerseltensten Fällen etwas mit dem Alter zu tun. Überraschend wenige meiner Kursteilnehmer, ca. 8%, haben leichte athletische Defizite, welche in fast allen Fällen durch gezieltes, leichtes Training mit den richtigen Muskelgruppen innerhalb weniger Wochen aufgeholt werden können. Bei der Koordination von Bewegungsketten liegen die Zahlen etwas höher. Das Koordinationstraining von Bewegungen ist jedoch einer der Hauptbestandteile unserer Schulungen. Das Hauptdefizit, das ich feststellen konnte, liegt bei allen Golfern und das bedeutet auch bei Leistungsgolfern darin, dass im Kopf keine klaren Bilder der Bewegungskette und keine präzise Koordinaten vorliegen. Deshalb besteht meine Intensiv Clinics nicht nur aus biomechanischen Bewegungsketten sondern auch aus der Verbindung zwischen dem „Kopf-Kino“ und Körper. Im folgenden beschreiben wir die FREE-RELEASE-METHODE.
Set Up Balance:
Bei meinen Trainings starten wir immer bei den alten und den neuen Basics. Hierzu gehören der klassische Griff, präzise, personalisierte Winkel-Koordinaten von Becken, Knie und Kopf, horizontale Körper-Achsen, Abstand zum Schläger und die ideale Standbreite, um eine funktionale Beckenbeschleunigung vornehmen zu können.
Wir erklären unseren Schülern immer die Folgen von Bewegungs-Aktion in Bezug auf den Schlägerblatt-Winkel im Treffmoment und auch die gesundheitlichen Auswirkungen.Einfluss auf den Ballimpact haben die Schwungphasen Set Up- und Rückschwung-Balance, Downswing bis zum Ballimpact.
In diesen Phasen gilt es den Bauchnabel trotz der Rotationen in Becken, Schultern und Armen fixiert zu halten. Nur durch den dadurch entstehenden fixierten Körperschwerpunkt ist eine stabile Balance während des Schwungs und folglich eine höhere Zielgenauigkeit gewährleistet.
Die horizontalen Achsen von Fuß und Schulter, sowie Sprung-, Knie- und Hüftgelenk sind zur Augenachse parallel. Der Kniewinkel beträgt für die Dauer des Schwungs ca. 28 Grad, der Becken-Oberkörper-Winkel liegt bei 35 bis 40 Grad. Der Kopf ist so positioniert, dass es in der Wirbelsäule keinen „Knick“ gibt, und dass die Schulter unter dem Kinn etwas Platz hat. Die Standbreite ist personalisiert. Jedoch gilt die Regel, dass man so breit stehen darf, dass die Beckenachse im Finish mindestens parallel zum Ziel-Horizont stehen kann.
Rückschwung-Balance:
Um den Körperschwerpunkt halten zu können, unterscheidet sich in meinem Schwung die Richtung der Beckenrotation und die Rückschwungrichtung der Arme zum herkömmlichen Schwungmodell. Da der herkömmliche Schwung weg vom Körper führt, erfährt das Becken ein seitliches Verschieben im Rückschwung. In der FREE-RELEASE-METHODE hingegen finden wir diese „Gleichgewichts-Killer-Bewegungen“ nicht.
Ich lasse die Beckenrotation ohne seitliches Verschieben umsetzen. Hierdurch öffnen wir die „Innen-Kurve“ und die Arme können nunmehr synchron mit der Becken- und Schulterrotation und mit dicht angelegtem linken Oberarm einen einfacheren und steuerbaren Rückschwung umsetzen. Genauso wie bei der Methode nach Ben Hogan wird ein L-Winkel im Handgelenk vorgenommen. Der Schlägerschaft kreuzt die linke Schulter als Referenzpunkt im Rückschwung.
Downswing:
Der Downswing kann bei der FREE-RELEASE-Methode mit aktiver Beinarbeit, dem Drehabstoß mit dem rechten Großzehengelenk, eingeleitet werden, da wir auch noch im Finish des Rückschwungs über eine fast perfekte physikalische Balance verfügen. Hierdurch wird es möglich, das Becken sowie die großen Muskeln des rechten Beins und der Bauchmuskulatur bis zum Ballimpact zu beschleunigen. Im Balltreffmoment wird das Becken ca. 22 Grad über die Beckenposition im Set Up beschleunigt und somit ein Beschleunigungsweg von (45 plus 22) 67 Grad durch aktive Bein- und Bauchmuskelarbeit zurückgelegt. Dieser Beschleunigungsweg des Beckens zeichnet Verantwortung für gesteuerte Kraftentwicklung und Präzision.
Die Schulterrotation beträgt (90 plus 22) 112 Grad. Sofern hierbei Griff, gestreckter linker Arm und ein gerader Handrücken eingehalten werden können, sollte ein Ballimpact entstehen, der +/- 2,5 Grad angenähert im 90 Grad Winkel getroffen werden kann. Diese Werte überprüfen wir mit Doppler-Radar-Messungen.
Dieser Bewegungsweg kann an drei aufeinanderfolgenden Tagen mit sehr guten Ergebnissen erlernt werden. Was ich nicht versprechen kann ist, dass Sie nicht mehr trainieren müssen. Genau das Gegenteil ist der Fall. Jedoch trainieren Sie nun gezielt, am besten zusammen mit einem Freund der Sie Frontal und von der Seite filmt und alle 4 bis 6 Wochen empfehle ich ein Schwung-Koordinaten-Check; wieder mit Super Slow Motion, 300 High Speed Fotos und ca. 50 Doupler-Radar-Messungen. Leistungsgolfer sollten diesen Check einmal alle 14 Tage vornehmen. Tour Spieler mindestens einmal in der Woche.
Die auf jeden Golfer individuell eingestellten Koordinaten helfen das Ziel wiederholbare Ball-Impacts zu ermöglichen. Wer seine Leistungsentwicklung verfolgen kann, hat mehr Spass und Freude am Golfsport. Das Training wird hierdurch sinnvoll.
Mehr Informationen finden Sie unter:
www.golf-biomechanic-pro.com